Montag, 14.11.2022

Tipps und Tricks für den Gäste-Ansturm

Catering-Unternehmer Jovan Schneider gibt Tipps, wie die Verpflegung bei einem Grossansturm funktioniert. Die Fussball-Weltmeisterschaft 2022 ist auch in der Gastronomie ein Grossereignis. Ob Public Viewing oder kleine Runde in der Beiz: Jede Zuschauerin und jeder Zuschauer ist auch ein Gast.

Ihm wurde das Catering in die Wiege gelegt: Jovan Schneider (47) ist der Sohn zweier Messe-Gastronomen und der Zögling von Didi Bruna (Blaue Ente, Zürich). Mit seinem Unternehmen «Sweet and Salty Catering» verpflegt er seine Gäste bei Klein- und Grossanlässen mit frisch gemachtem Essen, vom Fingerfood bis zum Buffet. Der Trick: Möglichst viel vorbereiten und immer vorausdenken.

 

1 ESSEN DEM EVENT ANPASSEN

Käseküchlein und Chips à discrétion? Bitte nicht. «Ich passe mein Menu immer dem Anlass an. Das begeistert die Gäste und sorgt für Atmosphäre», so Schneider. Bei der WM können das etwa vom aktuellen Länderspiel inspirierte Häppchen sein, etwa Weisswurst und Brezel, wenn der grosse Nachbar spielt.

 

2 SERVICE IST WICHTIG

An vielen Grossevents gerät die Betreuung der Gäste zum Spiessrutenlauf: Es ist eng, heiss und stressig. Wichtig ist daher, genug Personal einzuplanen, das auch in Ausnahmesituationen die Nerven behält. Jovan Schneider: «Meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind stets motiviert und verbreiten gute Stimmung. Das schätzen unsere Gäste.»

 

3 VORBEREITUNG IST DAS A UND O

Fingerfood oder ein Buffet sind ideale Möglichkeiten, um an einem Event eine grosse Anzahl Personen zu verpflegen. Aber Achtung: «Unter dem Strich ist die Verpflegung mit Häppchen oder Buffet nicht weniger arbeitsintensiv als ein A-la-Carte-Menu», so Schneider. Gerade die Vorbereitung, die Lagerung und das Anrichten der Häppchen oder das Betreuen eines Buffets sowie das Aufräumen müssen genau durchgeplant werden – sonst gibts böse Überraschungen.

 

4 ES DARF AUCH MAL HALBFERTIG SEIN

«Käseküchlein war letztes Mal», ist das Motto von Jovan Schneider. Zu seinem Konzept gehört, dass er sein Angebot regional, saisonal und frisch herstellt. Aber: «Je nach Personal- und Kostenaufwand sind fertige oder halbfertige Produkte immer eine gute Möglichkeit, um schnell ein Menu auf die Beine zu stellen», so der Experte.

 

5 EINEN KLASSIKER VARIIEREN

Das Rad muss nicht immer neu erfunden werden. Jovan Schneider: «Eines unserer Klassiker sind Polpette, die leckeren Hackfleischbällchen mit Tomatensauce. Die kann ich problemlos variieren – und sie kommen immer gut an.» Mit Kartoffel- oder Zucchettipolpette werden etwa Vegetarier glücklich, mit einer scharfen Variante bringt man Abwechslung ins Angebot.

 

6 INSPIRATION VON STREETFOOD-MÄRKTEN

Es spricht nichts gegen Bratwürste und Hamburger. Doch am meisten Inspiration findet Jovan Schneider auf den Streetfood-Märkten Asiens: «Ob Satay-Spiessli vom Grill oder frisch frittierte Teigtaschen – die Auswahl und die Frische der kleinen Strassenrestaurants haut mich jedes Mal um.» Der Catering-Profi lässt sich auf Reisen oder auf Social Media inspirieren und passt die Rezepte dann für seine Gäste an.

 

7 DAS DRUMHERUM NICHT VERGESSEN

Auch die schönsten Häppchen machen nichts her, wenn sie verloren auf einer riesigen Platte liegen. Jovan Schneider: «Clevere Dekoration ist wichtig. Je nach Budget kann sie einfach oder aufwändig sein.» Das bedeutet etwa schön zugeschnittene Früchte, Gemüse oder essbare Blüten. Zudem achtet Jovan Schneider auf passendes Geschirr: Kompostierbare Schalen wenn es schnell gehen muss, wertige Steinplatten, wenn es edler sein soll.

Text: Simone Knittel

Foto: Sweet and Salty Catering